MdM: Rotkäppchen im Lodenmantel 

Gelegentlich besucht ein Grünspecht den Garten – nicht zum Brüten, leider. Dafür fehlen alte, gern schon etwas morsche Bäume, in denen eine Höhle in mehreren Metern Höhe gehämmert werden kann. Ein paar Sägespäne reichen als Nest. Aber wie gesagt: Bei uns hüpft der schöne Vogel nur über die Dächer und sucht nach Ameisen-Hotspots. Dazu trifft man ihn häufig zu Fuß.

Grünspecht (Pircus viridis) getroffen im Garten – aber fotografiert am gleichen Tag in Unna.

Pircus viridis ruft, wie Menschen lachen. Bisher bin ich allerdings noch nicht von Nachbars Dach herunter verlacht worden. Sobald der Grünsprecht mich sieht, fliegt er davon. Er frisst ausschließlich Ameisen (so 2.000 Stück sind eine angemessene Tagesportion), die er mit seiner 10 cm langen Zunge einfängt. Auch die Küken werden ausschließlich mit Ameisen gefüttert.

Was guckst Du?

2014 war der Grünspecht Vogel des Jahres. Er lebt häufiger bei uns als noch vor ein paar Jahren – die milden Winter sind wahrscheinlich ein Vorteil für den Specht, der auch im Winter den Boden nach Ameisen durchsuchen muss.  Vielleicht findet Rotkäppchen ja demnächst doch eine geeignete Höhle in der Nähe und schaut regelmäßiger vorbei. Grünspechte gelten als standorttreu, sie bleiben in ihrem 10jährigen Leben innerhalb eines knapp 30km Radius um ihren Geburtsort.

Die Bilder sind auf einem Friedhof in Unna entstanden – im Garten war der Vogel zu scheu für ein Shooting. 


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